Zum Autor
Der Historiker Dr. Christian Rak hat an der Universität Tübingen bei Prof. Dieter Langewiesche promoviert. Er lebt seit 2003 in Ehingen und hat in den letzten Jahren in Zeitungs- und Onlineartikeln Forschungsergebnisse zum Nationalsozialismus in Ehingen präsentiert. Das Buch präsentiert den neuesten Stand dieser Forschungen.
Nationalsozialismus in Ehingen
von Christian Rak
Schlaglichter von der Gründung der NSDAP-Ortsgruppe bis zur Entnazifizierung.
Preis: 20,00 EUR
ISBN: 978-3-9820835-1-3
Ehingen war keine Hochburg der Nationalsozialisten. Doch auch in der katholisch-konservativ geprägten oberschwäbischen Kleinstadt durchdrang die totalitäre Diktatur alle Bereiche von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.
Das reich bebilderte Buch beleuchtet die Anfänge der NSDAP, einzelne prominente Parteiführer, aber auch Ehingerinnen und Ehinger, die Distanz zum Regime hielten. Noch kurz vor Kriegsende wurden in der Stadt Kriegsverbrechen verübt. Und an der Entnazifizierung lässt sich gut nachverfolgen, wie die Gesellschaft nach 1945 mit der NS-Vergangenheit umging.
Die geschilderten Fälle weisen über Ehingen hinaus. Einer der NSDAP-Ortsgruppenleiter zog nach Stuttgart, leitete dort eines der größten württembergischen Zwangsarbeiterlager und wurde nach 1945 schwer belastet, weil er Lagerinsassen misshandelt und der Gestapo ausgeliefert haben soll. Das französische Militärtribunal verhandelte in Rastatt gegen die an den Kriegsverbrechen beteiligten Ehinger und verurteilte den NSDAP-Kreisleiter zum Tode. Noch Zwanzig Jahre nach Kriegsende ermittelte das Stuttgarter LKA wegen der Kriegsverbrechen und stieß in Ehingen auf eine Mauer des Schweigens.
Im präzisen Blick auf die Geschehnisse vor Ort wird verstehbar, wie die Diktatur auch fernab der Machtzentren funktionierte und welche Kontinuitäten dabei über die politischen Zäsuren von 1933 und 1945 hinweg im lokalen Sozialgefüge bewahrt blieben.
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