Die letzte Exkursion anlässlich unserer Sonderausstellung “Bier - von der Aussaat bis zum Ausschank - Wie Ehingen zur Bierkulturstadt wurde” führte am Samstag, 27.08.2022 zunächst nach Bad Schussenried ins Bierkrugmuseum der Brauerei Ott. Herr Jürgen Holzheu führte uns professionell durch 5 Jahrhunderte Trinkkultur, mit rund 1200 Bierkrügen. Die Materialien der Krüge reichten von Silber, Porzellan, Steingut, Ebenholz, Elfenbein, Marmor, Kristall bis Glas. Es gab für Kinder kleinere Bierkrüge, z.B. als Andenken an die Kommunion oder Konfirmation und größere Exponate, die Brautpaaren zur Hochzeit geschenkt wurden. Ein besonders wertvolles Stück war ein Trinkkrug aus Bergkristall, der aus einem Stück herausgearbeitet wurde.Es gab auch reich verzierte und großartig bemalte Porzellankrüge.
Anschließend ging die Fahrt weiter nach Tettnang-Siggenweiler ins Hopfengut No.20 von Familie Locher. Dort angekommen, gab es in der Gaststätte des Gutes, Essen und Trinken zur Stärkung.
Die Führung durch Frau Locher, der Seniorchefin, begann auf der luftigen Aussichtsplattform mit einem herrlichen Blick über die Hopfenanlagen um Tettnang. Die Plattform führte direkt in eine Hopfenanlage, so dass wir auf Wuchshöhe der Hopfenpflanzen, ca. 7,20 m, und zwischen den Reihen standen. Frau Locher stellte den Anbau und die Pflege des Hopfens vor. Im Frühjahr müssen die Anlagen entsprechend vorbereitet werden, d.h. es muss eine ganz spezielle Bearbeitung des Bodens und der Pflanze geben, damit die Hopfenpflanzen in einer Reihe am jeweiligen Draht hoch wachsen. Nur vier Triebe werden im Uhrzeigersinn beim sogenannten Anleiten der Hopfenpflanze am Hopfendraht hoch geleitet. Am Samstag war gerade Hopfenernte, so konnten wir als nächsten Schritt, die Anlieferung der Hopfenranken und deren Einführung in die laufende Hopfenpflückmaschine miterleben. Von den Ranken werden die Dolden maschinell abgezupft, gereinigt, und später in speziellen Kammern getrocknet. Anschließend werden die Hopfendolden, in große Hopfensäcke abgepackt, zu Hopfenhändlern transportiert, die sich um die Vermarktung des Hopfens kümmern.
Den Abschluss der Führung bildete ein Gang durch das Museum im Obergeschoss. Hier wurde uns von Frau Locher der “Hopfenalltag”, als es noch keine Pflückmaschine gab, vorgestellt: Nämlich, wie wurde gepflückt, wie war der Tagesablauf bei der Ernte. Außerdem konnte ein Blick in die damaligen Unterbringungen der Erntehelfer geworfen werden. Und es wurde auch geklärt, was es mit der “Hopfensau” auf sich hat.
Die Führung im Bierkrugmuseum in Bad Schussenried mit Herrn Holzheu und die Führung im Hopfengut No.20 in Tettnang mit Frau Locher waren sehr informativ und interessant.
Wir bedanken uns bei Frau Locher vom Hopfengut No. 20 und bei Herrn Holzheu vom Bierkrugmuseuem.